Mönchguter Fischer
Das Material bekamen wir vom Fischer Kapitän Sakuth und finden, es ist auch für einen
Hochseefischer interessant,etwas über die schwere Arbeit der Küstenfischer zu erfahren.
Ursprünglich waren die Fischer vom Mönchgut Reusenfischer. Die Zeesboote kamen von Stralsund und
fischten um die Halbinsel Mönchgut. Da die Zeesenfischerei eine interessante Geschichte ist, wollen wir
sie an dieser Stelle mit erwähnen.
Nur durch den Wind "angetrieben", ziehen die Boote das Netz über den Grund entlang. Diese
Methode war der Vorläufer der Grundschleppnetzfischerei
Durch den vorderen und hinteren Klüverbaum hält man das Netz geöffnet. Der Klüverbaum
achtern wird nur während der Fischerei ausgebracht.
Der Steert (Ende vom Netz) wird geleert.
Heute werden Zeesenboote überwiegend als Freizeitboote genutzt.
Foto: Steffen L.
Heringsreuse
Setzen einer Heringsreuse
Vom Ufer aus wird eine Wehr (Netzwand wird gespannt) ausgesetzt. Am Ende der Wehr wird die
Reusenkammer ins Wasser gebracht. Die Netzwand wird mit Ankern und Steinen im Wasser abgespannt.
Auch mit Pfählen, die man ins Wasser rammt,kann man die Netzwand ins Wasser bringen.
Foto:Kalender Kurverwaltung Thiessow/Rügen
Heringsanlandung 1956
Foto: Kalender 2015 Kurverwaltung Thiessow/Rügen
Heringsanlandung 1979
Foto: Kalender 1979 Kurverwaltung Thiessow/Rügen
Heringsstellnetz
1955: Einfache, dünnmaschige Kiemennetze. Der Hering verfängt sich mit den Kiemen und muss dann
vom Fischer aus dem Netz "ausgepukt" werden.
2015: Modernes Stellnetz wird auf einer Gummitrommel gehievt. Beim Einholen wird das Netz ausge-
schüttelt, das Puken entfällt.
Hering satt
Aalstangen sind 4-5 Meter lang
Reusenfischer Foto: Kalender 2015 Kurverwaltung Thiessow/Rügen
Aalketten
Aalkettenfischer beim Einholen
Langleinen klar zum Beködern und Auswerfen
Langleinen nach dem Einholen, nicht alle Köderfische wurden "abgefressen"
Wir danken Kapitän Sakuth für das Informationsmaterial und die Zeit für ein "Interview" per Telefon.
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"Fangarme Zeit"
Fotos: Lange Juni 2018
Foto:Sakuth
Während meines Urlaubs besuchte ich den Hafen von Thiessow/Rügen. Dort konnte ich
beobachten, dass einige Kutter "aufgebockt" und gewartet wurden.
Kapitän Frank Sakuth Thiessow sagte mir dazu: Die Kutter werden jetzt gewartet und
gereinigt, da die Hering-, Hornfisch- und Steinbuttzeiten beendet sind (eine so genannte
fangarme Zeit). Die Fahrzeuge werden auch dann dem GL und der SeeBG zur "Klassen-
bestätigung" vorgestellt. Danach werden sie wieder aktiv und gehen auf Flunder- bzw.
Aalfang. Später gehen sie auch wieder zum Dorschfang, dann aber vorzugsweise von Sassnitz bzw.
Glowe aus.
GL=Germanischer LLoyd, Klassifikationsgesellschaft, die sich u.A. mit Schiffskörper,
Maschinenanlage, Ruder und Propeller befassen
SeeBG=Seeberufsgenossenschaft, die sich u.A.mit Rettungs- und Sicherheitseinrichtungen
befassen,
Foto:Fiete K.
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