Hochseefischer Jürgen Lorenz

















Sportfest auf See


Auf der Reise zur Georges Bank (SAS 403 Skagerrak) kam der Kapitän auf die glorreiche Idee

ein Sportfest durchzuführen. Die Besatzung hat sich köstlich über diese Idee amüsiert.

Auf dem Plan standen Liegestütze und Dart-Werfen. Die gesamte Mannschaft war gespannt, wie

es wohl ausgehen wird, wenn der Lange - damit war ich gemeint - Liegestütze macht. Vor allem

stand die Frage, wieviel wird er wohl schaffen, das dünne Hemd.

Aber ich habe sie eines Besseren belehrt. Ich habe 26 Stück geschafft. Diese Zahl konnte keiner überbieten und somit hab ich in dieser Disziplin den 1. Platz belegt. So habe ich meinen

Kumpels gezeigt, was in mir steckt.

Dann ging es weiter. Aber keiner wusste, dass der Kapitän die verrückte Idee hatte, auch noch

Kugelstoßen an Deck ausführen zu lassen. Wie soll das gehen, fragte sich die gesamte Mannschaft, wenn dabei die Kugel über Bord fliegt. Kaum waren die Bedenken ausgesprochen,

hatte ich die erste Kugel über Bord geworfen. Ihr könnt euch ja vorstellen, was da für ein Gelächter ausbrach. Alle waren sich einig, dass Jürgen keinen zweiten Wurf machen durfte.

Somit gingen wir nun zur nächsten Übung an der Dartscheibe über. Obwohl ich mit meinen langen Armen im Vorteil war, konnte ich in dieser Disziplin nicht glänzen. Mir fehlte schlicht und einfach das Zielwasser, was es während des Sportfestes natürlich nicht gab - leider.

Dann wurde das Sportfest unterbrochen, denn es hieß Post holen von einem anderen Schiff. Mein Kumpel Ente und ich stiegen ins Schlauchboot. Wir waren natürlich gespannt, ob auch für uns Post von zu Hause dabei war. 

Die Freude war groß, denn ich erhielt von meiner Freundin, meiner heutigen Frau Roswitha, einen dicken Brief. Was drin stand, behalte ich aber für mich. Sicher war nur, mit diesem 

"Auftrieb" konnte die Reise weiter gehen.

Insgesamt war das ein schönes Ereignis, an das ich mich sehr gerne zurückerinnere.


 






























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